Athlete Days 2022 – die Zusammenkunft weltweit erfolgreicher Athleten und Athletinnen, die allesamt Mitglieder von Home of Athletes sind, im Pustertal, Südtirol. Hier steht nicht nur der Austausch rund um den Sport im Fokus, sondern auch der Sport selbst: Die Teilnehmenden der Athlete Days treffen auf die Profis des HC Pustertal. Nicht irgendwo, sondern in der Umkleide des Vereins. In voller Montur, um miteinander auf das Eis zu gehen und Eishockey zu spielen. Alle befinden sich bereits in den Startlöchern, denn nach einer kurzen Vorstellungsrunde soll es aufs Eis gehen. Thomas Röhler eröffnet die Vorstellungsrunde seitens Athlet:innen und erzählt von sich, von seiner Person und den Sport, den er verfolgt. Als er fertig war fügte er noch kurzerhand hinzu: “ah and I won at the Olympic Games”. Alle Anwesenden lachen. Wie kann ein derartig prägnantes Merkmal vergessen werden? Oder ist es gar nicht so prägnant? 

Thomas Röhler ist sportlich erfolgreich. Mit dem olympischen Sieg im Jahr 2016 ist seine Bekanntheit als erfolgreicher Sportler international an den bisherigen Höhepunkt gekommen. Erfolge verleiten oft dazu, sich selbst zu verlieren. Das ist bei Thomas Röhler so gar nicht der Fall: das größte Glück, wie er selbst sagt, ist die private Zufriedenheit und das Glück seiner Familie. Das macht ihn vermutlich so menschlich und nahbar wie Kollegen, Kolleginnen und das Sport Business ihn kennt. Die sportliche Auszeichnung selbst tritt dort in den Hintergrund. 

 In und um Jena kann sicherlich noch einen Schritt weitergegangen werden: durch das familiäre landwirtschaftliche Startup “Dorfgarten”, ist er vermutlich sogar noch eher als “der nette Typ von nebenan” bekannt. So idyllisch sich das Leben von Thomas Röhler anhört: wie kann ein Spitzensportler wie er sich und seine Familie finanzieren, während der Sport einiges seiner täglichen Zeit beansprucht?  

 Der Spitzensport erlaubt es nicht, sich auf sportlichen Erfolgen auszuruhen und mit Preisgeldern zu wirtschaften. Nein, es werden Sponsoren benötigt, ein Management, es müssen Sportreisen zu Wettkämpfen und Trainingslagern organisiert werden – Sport benötigt ein ganzes Team rund um die eine athletische Person. Nebeneinkünfte müssen geschaffen werden, die bestenfalls mit dem Sport kombinierbar sind oder eine sinnvolle Ergänzung darstellen. Viele Sporttreibende sind im Netz der Bundeswehr aktiv. Alternativ bietet sich besonders eines an: die Etablierung einer Personal Brand, die als Symbol für Sport und sportliche Werte in und für Unternehmen eingesetzt werden kann. Und das hat auch Thomas gemacht. 

Der Weg zur Personal Brand: genau wie der sportliche Erfolg selbst kommt meist der Status einer Personal Brand nicht über Nacht.

Unabhängig, ob der aktive Wille besteht, eine Personal Brand aufzubauen oder ob es eher im Hintergrund steht: jede Person zeichnet sich durch einen einzigartigen Charakter aus. Wir sind geprägt von unseren Einstellungen, Werten und Handlungen. In diesem Kontext ist eigentlich jede Person eine Marke für sich. Oft liegt es nur daran, die passende Kommunikation, das passende Storytelling zu finden – eine eigene Geschichte erzählen, einen Eindruck zu hinterlassen und schlussendlich den eigenen Purpose im Fokus zu bewahren können sichtlich dabei helfen: 

  1. Thomas erzählt seine eigene Geschichte:
    Leistungssport und Business – ein Leben gefüllt mit Leidenschaft
    Jeder Mensch hat eine Geschichte zu erzählen. Dabei spielen die gewählten Inhalte und das Storytelling gleichsam eine Rolle. Eine Art und Weise, einen Weg zu finden, der authentisch ist und einem selbst Spaß macht die eigene Geschichte leidenschaftlich zu erzählen ist einer der wichtigsten Bausteine auf dem Weg zur Personal Brand. Meist festigt sich die eigene Geschichte nicht ab Tag 1, denn sportliche Niederlagen und Erfolge prägen die Geschichte mit der Zeit – genauso wie Einsichten und Learnings.So ist es auch bei Thomas Röhler. Die sportlichen Leistungen und der Weg vor dem Olympia Erfolg prägen die Geschichte gleichsam wie Olympia selbst und andere Engagements, die sich auf dem Weg ergeben haben. Ein Wertekonstrukt und die grundsätzliche Weltvorstellung bilden dabei einen Rahmen, der alle Ereignisse aus dem Leben von Thomas zusammenbindet. So wird die Geschichte von Thomas vom “Netten Typ von Nebenan” eher zum sympathischen, familienorientierten Sportler.
  2. Thomas hinterlässt einen positiven Impact:
    Ehrgeiz, Zielstrebigkeit und die Vermittlung wichtiger gesellschaftlicher Werte stehen im Fokus.
    Marken und deren Kommunikation beeinflussen Zielgruppen: Produkte werden gekauft, Verhalten werden verändert, ja sogar das Weltbild oder die Einstellung zu bestimmten Themen kann sich verändern. Man wird als Konsument sozusagen “geinfluenced”. So ist das auch mit Personal Brands, Markenbotschaftern oder Kampagnengesichtern. Diese Form des Einflusses sollte im besten Falle zum Guten hin verwendet werden, um Zielgruppen positiv und bewusst anzusprechen und einen Impact zu hinterlassen. Thomas Röhler nimmt eine bewusste, sportliche und ausgewogene Rolle gegenüber Zielgruppen ein und besetzt damit eine gewisse Vorbildfunktion. Sport und gesundes, bewusstes Essen stehen neben der Bodenständigkeit im Fokus. Und das funktioniert auch nur so gut, weil es authentisch ist und zu ihm passt so wie er auch als Mensch ist. Anders wäre es nicht möglich, denn einen durchwegs positiven Impact kann man nur erzielen, wenn es glaubwürdig und authentisch kommuniziert wird.
  3. Thomas hat seinen Purpose gefunden:
    Den eigenen Purpose nicht nur kennen, sondern als Entscheidungshilfe effizient einsetzen.
    Jeder Mensch ist auf eine Weise einzigartig – so ist es auch mit (fast) jeder Brand. Seinen eigenen Purpose – seine eigene „USP” (Unique Selling Propostion, Alleinstellungsmerkmal) zu kennen und zu leben tut nicht nur einem selbst gut, nein es zeigt anderen auch ein viel klareres, strukturierteres Bild. Konsistenz in Wort und Tat weckt Vertrauen und eine gewisse Möglichkeit sich durch ein sicheres Einschätzen wohlzufühlen. Von innen und von außen.

Gemeinsam mit Expert:innen von Home of Athletes / SSM hat Thomas einen Prozess durchlaufen, der ihm geholfen hat, diesen Purpose genauer zu betrachten. Dabei spielen viele Aspekte eine Rolle: Vision, Persönlichkeit, Herkunft, Werte, Kompetenzen und viele mehr. War das Ergebnis überraschend? Nein.
Bestärkt es im bisherigen Tun, hilft es bestehendes zu hinterfragen und in die Zukunft mit mehr Klarheit bzgl. Kooperationen und eigener Initiativen zu blicken? Definitiv!

Die eigene Geschichte zu kennen, sich damit wohlzufühlen und positiven Eindruck sowie Wirkung zu liefern sind wichtige Schritte auf dem Weg zur Personal Brand. Der Purpose – also die eigene Bestimmung / das eigenen Alleinstellungsmerkmal hilft dabei, dieses Bild zu schärfen und Entscheidungen über nächste Schritte, wie Kollaborationen, effizienter zu gestalten.

Von Thomas Röhler können Spitzensportler und Spitzenmanagement gleichermaßen etwas lernen. Einerseits von dem Weg und den Erfolgen die er über die Jahre erleben durfte, andererseits auch von der Herangehensweise selbst. Lang manifestierte Verhaltensmuster und gelebte Werte haben geholfen das komplette Bild, mittels des Purpose widerzuspiegeln. Entscheidungen und Kooperationen können klarer getroffen werden und effizient durchgezogen werden.

“Purpose Driven” bekommt in diesem Zusammenhang eine neue Bedeutung. Verlieren wir den Purpose nicht aus den Augen, können wir mit unserem Handeln gar nicht so weit vom Weg abkommen. Es hilft uns zu navigieren und in den Dialog zu treten. Egal ob als Personal Brand oder Corporate Brand.

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