Sport ist Emotion pur! Die Spannung vor dem Wettkampf, die Stille im entscheidenden Moment und der Jubel im Falle des Spitzenerfolgs – Gänsehaut pur. Athlet:innen geben stets alles, um zu performen. Was aber, wenn man sich im Training oder gar im Wettkampf verletzt? Beachvolleyballerin Anna-Lena Grüne musste genau durch diese Tiefphase gehen und teilt mit uns wie es ihr erging. 

Ein kleines Zwicken oder Pieken in der Schulter sei schnell mal weggesteckt; zu groß ist die Freude beim Training und das Adrenalin des Wettkampfs. Wenn aber selbst Anna-Lena Grüne dann mal ein Training abbricht, um Pause zu machen, muss es schon weiter fehlen. Ihre Schmerztoleranz ist, wie bei vielen Athlet:innen, durch die Jahre im Leistungssport ins Unendliche gestiegen. Der Besuch beim Arzt, oder besser: die Besuche beim Arzt, waren nie richtig aufschlussreich. Einige Therapie-Möglichkeiten wurden ausgeschöpft bis nach ganzen zwei Jahren der Entschluss gefällt wurde: Es wird operiert. 

Schulter-OP mit nur 21?

Der Entschluss selbst war für Anna-Lena eine endgültige Entscheidung, und die wohl sinnvollste: wie viele alternative Heilungsmethoden hätte man noch heranziehen können? Wie viele Sportpausen hätte es noch gebraucht und wie viele Turniere und Wettkämpfe hätten auf der Kippe stehen können? In Teamsportarten, und gerade dann, wenn das Team aus zwei Personen besteht, wie beim Beachvolleyball, trägt man nicht nur die Verantwortung für einen selbst, sondern auch teils für den langfristigen Erfolg der Partner:in. 

Die Operation an der Schulter war für AnnaLena eine absolut klare Entscheidung, die strategisch klug, vor dem Verfall bereits gesammelter internationaler Punkte gefällt wurde. Der Schmerz soll endlich enden, die Ungewissheit weichen und der Erfolg im Team bewahrt werden. Mit dem Entschluss und den nächsten Schritten fängt allerdings eine neue Phase an – eine Phase des Eingeständnisses und der Vorkehrungen: Die Kommunikation an Partner, Fans, Turnier-Betreiber; die Absprache zum Training und wohl auch die Organisation seitens Team-Partnerin Sarah Schulz, welche natürlich nicht die Saison einfach so vorbeiziehen lassen möchte.  

Mit Hoffnung in die Regenerationsphase 

Die Operation sei gut verlaufen, es wurden mögliche Schmerzauslöser gefunden und die Heilung startet sehr vielversprechend. Anna-Lena’s Tatendrang macht es allerdings nicht leicht, den Körper still zu halten – so gab es gerade in der Startphase in die Regeneration bereits 6 Tage hintereinander Leg-Day (nach Rücksprache mit Ärzten komplett unbedenklich). Die Hoffnung ist groß, dass eine Genesung schnell zu sehen ist und Sarah und           Anna-Lena wieder gemeinsam durchstarten können.

Im Gespräch ist bei beiden, sowohl bei Anna-Lena als auch bei Sarah, bemerkbar, wie positiv sie in die Zukunft blicken. Einem „Loch“ geben die beiden keine Chance. Die Positivität ist absolut spürbar und das Bewusstsein zur mentalen Gesundheit und die realistische Einschätzung von Zukunftsängsten bemerkbar. Das ist sicherlich nicht für jede/n immer so einfach, weshalb wir hier drei Dinge teilen, die auch Dir in einer Verletzungssituation helfen können: 

Einen kühlen Kopf bewahren 

Verletzungen sind ärgerlich und können das Karriereaus bedeuten, dennoch sollte man nicht gleich vom Schlimmsten ausgehen. Einen Wettkampf mal abzusagen ist nicht das Ende – behalte einen kühlen Kopf und achte stets auf deinen Körper und die Reaktion auf den Sport. 

Strategisch klug planen 

Ist es nun doch so weit, dass es einfach nicht mehr geht, lohnt es sich alle Möglichkeiten und Szenarien zu evaluieren, um die bestmögliche Herangehensweise für sich zu finden. Ein kluger Plan hilft nicht nur dabei die Verletzung zu heilen, sondern schützt auch vor Ängsten der Ungewissheit. 

Positiv leben und Druck vermeiden 

Leistungssport kommt schnell mit Leistungsdruck. Vermeide diesen Druck und erinnere dich stets daran zurück, weshalb du dich für den Spitzensport entschieden hast: Spaß am Sport, Freude am Wettkampf und Adrenalin sind viel essenzieller als die Goldmedaille zu gewinnen. Behalte die positive Einstellung zum Sport bei! 

Zur Deutschen Meisterschaft Ende August wird Anna-Lena in diesem Jahr nicht reisen. Zu groß sei der Tatendrang, vom Adrenalin des Spiels überwältigt, auch ein paar Bälle spielen zu wollen. Partnerin Sarah Schulz wird von zu Hause an angefeuert – wenn sie, gemeinsam mit Partnerin-auf-Zeit Anna Behlen auf dem Spielfeld steht und ihrer Leidenschaft, dem Beachvolleyball, nachgeht.  

 

Wir wünschen Anna-Lena weiterhin eine gute Genesung und drücken Sarah alle Daumen für die Deutsche Meisterschaft!